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Schule

Christiane Özmen • 25. Oktober 2022

 Große Aufregung heute

Vor Kurzem habe ich das Bildungsfestival der in Berlin in letzter Zeit ziemlich bekannt gewordenen Kampagne „Schule muss anders“ mitorganisiert. Dabei ging es um mehr Bildungsgerechtigkeit. Ich finde es sehr spannend zu sehen, wie eine solche Initiative zunehmend Fuß fasst, und zugleich bin ich erschüttert, wie wenig sich offenbar seit meiner eigenen Schulzeit getan hat.

Föderalismus

Vielleicht ist das Äpfel mit Birnen vergleichen, weil ich in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen bin – allerdings hatte das Bundesland damals auch keinen besonderen Ruf in Bildungsangelegenheiten, wie Berlin ja auch, aber:

Neumünster in Schleswig-Holstein

Ort des Geschehens damals

Schon in meiner Schulzeit ging es viel um Chancengleichheit – die sich heute „Bildungsgerechtigkeit“ nennt. Das war nicht bei allen Schulformen so, allerdings bei der damals noch als „Schulversuch“ geltenden Integrierten Gesamtschule Neumünster schon. Kürzlich zeigten kürzlich drei Generationen Schulleiter, die nacheinander Festreden zum 50. Bestehen der Schule (+1 aufgrund Corona-Pause) hielten, dass das Rad der Schulentwicklung sich zwar langsam dreht. Wenn aber die Grundannahme stimmt, dass jedes Kind lernen und das meiste aus sich herausholen will, und es gelingt, diesen Geist generationenübergreifend zu erhalten, entsteht ein Ort, an dem Schüler*innen sich wohlfühlen. Und wer sich wohlfühlt, lernt besser.

Mein ehemaliger Klassenlehrer und einer der langjährigen Schulleiter, Peter Spilok. Pädagoge mit Vision.

Erichs Grill Neumünster

Die IGS hatte zwar eine gute Mensa, aber besonders in den oberen Klassen musste es auch mal Erichs Grill sein. euer Text

Recherchen beim Schuljubiläum

Vielleicht ist der Grund, weshalb ich in letzter Zeit noch stärker als sonst an Abi- und sonstigen Schultreffen interessiert bin, dass ich verstehen will, wie es gelungen ist, dass wir uns trotz 30 Schülern in einer Klasse heute noch so gut verstehen, wie wir es geschafft haben, dass fast alle bessere Abschlüsse erzielt haben als die Grundschule prophezeit hatte und allesamt nur gute Erinnerungen an die Schule zu haben scheinen.


Das muss doch reproduzierbar sein. Ich wünsche mir das für die heutigen Schüler.

Vor der AbiwanduVVer Text

Wie soll das aber gehen?

Wenn Berliner Schulen wieder besser bilden sollen, dann frage ich mich, ob es ausreicht, Schüler- und Lehrerzahlen immer wieder ins Verhältnis zu setzen und sich gegenseitig bis zum Umfallen zu bestreiken? Oder – ja, vielleicht naiv – wäre nicht auch schon viel erreicht, wenn jede einzelne Lehrkraft, und zwar möglichst jede, nicht nur ein paar Positivbeispiele (!), erkennen würde, dass vor ihr 20 bis 30 oder auch 32 kleine oder auch größere Persönlichkeiten sitzen, die sich gern maximal gut entwickeln würden? Wenn also die in Berlin gern als SuS betitelten Schüler*innen nicht immer als anonyme Masse betrachtet würden, sondern man von Mehmet, Melanie, Benjamin und Bahar sprechen würde?

Jargon und Inhalte

Als Elternsprecherin und Mitglied im Gesamtelternvorstand an einer Neuköllner Schule fällt mir auch auf, dass Lehrkräfte, wie andere Berufsgruppen auch, stark in ihrem Fachjargon verhaftet sind. Das ist nur allzu verständlich und unter Angehörigen einer Berufsgruppe wirklich praktisch. Geht aber nicht, wenn wir es ernst damit meinen, alle auf dem Weg zu einer besseren Bildung mitzunehmen. Sobald auch nur eine fachfremde Person anwesend ist, muss Klartext gesprochen werden, nicht Code. Und fachfremd sind fast alle: vor allem Eltern, Schüler*innen und auch viele Entscheider*innen.

Ausbildung?

Ich weiß nicht, inwieweit das Bestandteil der pädagogischen Ausbildung ist, aber aus meiner Erfahrung und meiner Ausbildung zur Übersetzerin weiß ich, dass es bei jeglicher Kommunikation darum geht, auf den Empfänger zugeschnitten zu reden und zu schreiben. Ich kann z. B., wenn ich für Geflüchtete vom Blatt dolmetsche, nicht 1:1 das Formulardeutsch in die Zielsprache übertragen, weil das Gesagte so, auch wenn fehlerfrei gedolmetscht, dennoch nicht verstanden wird. Es braucht eine Umformulierung, damit der Inhalt beim Empfänger ankommt. Das scheint mir beim Schulstoff nicht immer zu geschehen.

Aufwand

Das bedeutet einen großen Aufwand und erfordert mehr Lehrkräfte, wie „Schule muss anders“ sehr richtig fordert. Allerdings wäre zu wünschen, dass dieser Aufwand von immer mehr Lehrer*innen bereits jetzt betrieben wird, bevor das große Rad – mehr Lehrer*innen, bessere Ausbildung – gedreht wird. Ganz pragmatisch.

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... muss man eben bloggen.
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Mal ehrlich: Wir Übersetzer und Dolmetscher sind auf dem EXPOLINGUA Festival etwas fehl am Platz. Es geht viel um Spracherwerb und Sprachreisen. Das wird für uns immer dann wichtig, wenn man sich umorientieren will. Zum Beispiel endlich auch Japanisch ins Portfolio aufnehmen will. Ansonsten stellen sich uns aber drängendere Fragen: Technologie lieben oder hassen? Warum heißt SDL jetzt RWS ? Was ist eigentlich mit den Preisen los? Und warum demonstriert der BDÜ am Hieronymustag, dem 30.9.2022, zwischen 8 und 9 Uhr vor dem Hauptgebäude der Polizei am Berliner Platz der Luftbrücke? Gibt es nun zu viele oder zu wenige Dolmetscher und Übersetzer, und was ist an dem Gerücht dran, es würden nicht mehr genug Sprachmittler ausgebildet? Gelingt es der Ausbildung noch, mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten?
von Christiane Özmen-Flor 11. Juli 2022
Man findet sie nicht mehr in den Supermärkten. Die Spunk-Salzlakritz aus Dänemark. Früher gab es sie zumindest in Schleswig-Holstein noch zu kaufen. Neulich fielen sie mir wieder ein und wurden mir direkt aus ihrem Herkunftsland mitgebracht. Tatsächlich werden auch immer noch auf der Packung Verkehrsschilder erklärt. Ob die Marke der dänischen Tomsgroup mit dem ominösen "Spunk" von Pippi Langstrumpf zusammenhängt, versuche ich herauszufinden. ur own from a different source.
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